Hände hoch, Erzähler!

Wie hebt man die Hand, wenn der Erzähler auf einen zeigt? Einfach von unten dagegen drücken! Mit dieser Erkenntnis ging es letzten Mittwoch im Dragonlord Games Saarbücken direkt lustig los. Nachdem es eigentlich ein Krähwinkel-Spiel werden sollte, kamen nach und nach Spielende hinzu, so dass wir doch ein normales Trouble Brewing spielen konnten. Nicht jedoch ohne dass es 4x (!) zu einem „Re-Rack“ kam, also die Charakterplättchen neu ausgeteilt wurden, denn auch Schlüssel wollten zurückgebracht werden und der Erzähler ist noch unsicher im „Zahlenraum bis 10“, was die Spieleranzahl angeht.

Aber immerhin kannten danach die neuen fast alle Rollen und es konnte endlich losgehen. Zwei der drei neuen waren der Imp und der Giftmischer – also direkt die volle Breitseite des Spiels! Das hielt die beiden aber nicht davon ab, ins Blaue zu schießen und voll ins Schwarze zu treffen: der Giftmischer bluffte „Einsiedler“ und war tatsächlich im Ping der Bibliothekarin und hatte sich sogar noch vor der echten Einsiedlerin offenbart, so dass diese – nach einem friedlichen ersten Tag – direkt am zweiten Tag hingerichtet wurde. 1:0 für das böse Team. Aber das gute Team holte auf, nominierte den Imp und konnte nur dank des bösen, reisenden Diebes ihn vor dem Schaffot bewahren – zumindest nachdem der Erzählerfehler korrigiert wurde, der den Dieb beim Auszählen vergessen hatte.

Damit ging es auch schon in den letzten Tag, an dem der Bürgermeister sein Dorf davon überzeugen wollte, dass es ihn wirklich gibt. Trotzdem wurde er nominiert und bekam sogar 3 Stimmen. Hektik brach im Dorf aus, da maximal Gleichstand erreicht werden konnte, also entweder den Spieler hinrichten oder darauf vertrauen, dass er wirklich der Bürgermeister ist oder Gleichstand erreichen, um die Hinrichtung zu verhindern. Nominieren durfte nur noch der vorgebliche Rabenhüter. Statt einen Toten zu nominieren, ging er aufs Ganze und nominierte sich selbst und damit ging es um Sieg oder Niederlage. Die Abstimmung war dem entsprechend laut  – ich hoffe wir dürfen wieder kommen – und ging mit ebenfalls 3 Stimmen im Sinne des Bürgermeisters aus.

Gleichstand bedeutete: keine Hinrichtung und damit „griff“ der Bürgermeister und die Gute Seite gewann mit großem Jubel.

Empathisches Niederlinxweiler

Ich finde es immer schön, einen empathischen Menschen zu finden. Manchmal finden sich auch zwei gleichzeitig – ein sehr schöner Moment. Das ist aber nichts gegenüber dem, was letztes Wochenende in Niederlinxweiler geschah: gleich drei Empathen fühlten mit dem ganzen Dorf. Und dabei hatte ich gar keinen in den Sack getan?? Das Dorf erkannte schnell, dass hier dämonische Kräfte am Werk waren. Doch bevor die Säuberungen begannen, hatte der böse Revolverheld bereits die böse Scharlachrote Frau erschossen und ist dann nach getaner Arbeit weiter gereist. Damit war der erste Rettungsanker für das böse Team kalt gestellt. Und den hat es dringend benötigt, denn der Wahrsager hatte direkt in der ersten Nacht die Dämonin erkannt und war sich nur noch nicht sicher, welche der beiden Spielerinnen es war. Zudem konnte die Jungfrau ihre Fähigkeit nutzen und war deshalb gleich zu Beginn des Spiels als gut bestätigt.

Dies waren sehr schlechte Nachrichten für das böse Team. Zum Glück gab es mit dem bösen Sündenbock noch einen zweiten Rettungsanker, der dann unglücklicherweise durch den bösen Giftmischer außer Gefecht gesetzt wurde – konnte er in dem Moment nicht wissen. Damit war die Dämonin schutzlos und wurde sogar nominiert. Die Abstimmung wurde dann sogar von den eigenen Kindern voll („Ich kann schon bis 12 zählen!“) vollzogen, die das sehr gut gemacht haben. Es fehlte dann genau 1 Stimme, so dass das Dorf doch keinen vorzeitigen Sieg davontragen konnte. Somit konnte Mama weiter ihr Unwesen treiben und sogar noch die Krone an ihren Giftmischer weiterreichen.

Von den sehr unglücklichen, sehr harten Schlägen in der ersten Nacht und am ersten Tag konnte sich das böse Team leider nicht mehr erholen, so dass das Spiel mit einem Sieg für das gute Team endete. Aber wie immer: verloren hat nur derjenige, der keinen Spaß am Spielen hatte.

Es waren viele Anfänger dabei, die sehr schnell ins Spiel fanden. Ihre Schlussfolgerungen waren scharfsinnig und ihre Bluffs bemerkenswert gut. Damit brachten sie sogar die erfahrenen Spieler ins Schwitzen. Diese wurden durch den Buddhisten etwas ausgebremst, was sehr gut funktionierte und den Spielspaß für alle merklich erhöhte.