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Tödliche Weihnachten in Homburg

Kurz vor Weihnachten war es soweit: Blood on the Clocktower in Merzig. Sieben Spieler haben sich gefunden, die gemeinsam den Dämon zur Strecke bringen wollten. Alle? Nein nicht alle! Zwei Spieler der Spieler kämpften im Geheimen gegen die Dorfbewohner und wollten das Dorf vernichten.

Was an dem Abend passiert ist war so episch, dass ich die Geschichte davon ihre Runde macht und ich sie auf einer anderen Veranstaltung von mir unbekannten Personen gehört habe. Hier jetzt der Bericht aus erster Hand:

Gleich in der ersten Nacht konnte das Böse Team einen Erfolg verbuchen: der Giftmischer wählte das Waschweib, was daraufhin erfuhr, dass einer der beiden Bösen Spieler in Wirklichkeit der gute Soldat sei, wobei Soldat einer der drei Dämon-Bluffs war. Am nächsten Morgen stürmte das Waschweib direkt zum Dämon und fragte nach seiner Rolle, was er mit „Ich, äh, Soldat?!“ beantwortete.

Damit hatte der Dämon einen Stein im Brett des guten Spielers und konnte sich entspannt zurücklegen, denn das Waschweib verteidigte den Dämon vor allen Angriffen bis aufs Messer. O-Ton: „Was? Ihr könnt jeden anklagen, aber von diesem Spieler weiß ich, dass er garantiert gut ist!!!“

Damit konnte das Böse Team das Spiel locker laufen lassen und nach und nach alle guten Spieler ausschalten. Am vorletzten Tag mit vier lebenden Spielern hab ich alle informiert, dass sie niemanden hinrichten sollten. Denn treffen sie den falschen Spieler, dann geht das Dorf mit drei lebenden Spielern in die Nacht und der Dämon tötet einen Spieler (der Mönch war bereits tot). Folglich sind nur noch zwei Spieler am Leben und Böse gewinnt das Spiel.

Und dann kam es: Zwei Sekunden vor Ablauf des Tage, nominierte das – mittlerweile sehr verdächtige – Waschweib den anderen verbleibenden guten Spieler – den Dämonenjäger. Die Stimmen der beiden bösen Spieler reichen aus, um die Nominierung zu einer Hinrichtung zu machen und zusammen mit dem Waschweib wäre das nicht zu schlagen und damit ein glatter Sieg für das Böse Team. Sichtlich erfreut nahmen die beiden Bösen Spieler diese Nachricht auf und waren bereit für die Abstimmung.

Aber Blood on the Clocktower ist bekannt für seine überraschenden Wendungen in bester Hollywood-Tradition!

Der Dämonenjäger war ein recht stiller Spieler, der bisher kaum etwas in der großen Runde gesagt hatte. Er fragte mich direkt, ob er jetzt seine Fähigkeit nutzen kann und wie er das machen solle. Normalerweise sollte ich daraufhin nichts antworten, da ich damit seine Rolle bestätige. Aber im Sinne des Spiels habe ich ihm gesagt, dass er aufstehen und einen Spieler wählen muss. Er stand auf, schaute sich um und zeigte auf den Dämon. Der Blick im Gesicht des Dämons – blanke Panik – war unbezahlbar! Der sicher geglaubte Sieg des Bösen Teams hat sich damit binnen weniger Sekunden in einen Sieg für das Gute Team gewandelt!

Damit wurde Blood on the Clocktower seinem Ruf gerecht, dass es spannend bis zum Schluss bleibt und die Spiele noch Jahre später an Lagerfeuern erzählt werden.

Kurt Huwig:
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