Bei dem erfolgreichen Weltrekordversuch neulich hat Bjørn Nyland überrascht festgestellt, dass beim Abbremsen durch Rekuperation von 170km/h der Akku wieder 1% Ladung erhalten hat. Ist dies erstaunlich? Rechnen wir mal nach:
Die kinetische Energie eines Körpers in Bewegung ist
E = ½ mv²
nicht zu verwechseln mit E=mc², was die Energie bei Umwandlung in Strahlung ist, was wir mit dem Model 3 besser nicht machen sollten. Das Leergewicht des verwendeten Tesla Model 3 LR AWD beträgt 1.847 kg; Bjørn war nicht alleine im Auto von daher rechnen wir mal mit rund 1.900 kg. Die 170 km/h sind
170km/h / 3.600s * 1.000m = 47,2m/s
Hieraus ergibt sich:
E = ½ * 1.900kg * (47,2 m/s)² = 2.116.448Ws
Umgerechnet in kWh sind dies
2.116.448Ws / 3.600s = 587,9 Wh = 0,5879kWh
Bei einer Batteriekapazität von 75 kWh sind dies 0,78%. Geht man von einer Effizienz der Rekuperation von 80% aus, so kommt man auf 0,62%. Das sind zwar nicht ganz 1%, aber es erklärt gut, warum die Ladeanzeige um eins hochgesprungen ist.
Wenn wir schon dabei sind: wie viel Strom benötigt man für einen Sprint von 0 auf die Maximalgeschwindigkeit von 232 km/h?
232km/h / 3.600s * 1.000m = 64,4m/s
was wiederum
E = ½ * 1.900kg * (64,4 m/s)² = 3.939992Ws = 1,094Wh = 1,46%
sind. Über den Daumen gepeilt entleert also ein Sprint auf Maximum die Batterie um 1,5%. Wenn man nicht „in die Eisen geht“ sondern rekuperiert, so bekommt man immerhin fast 1,2% wieder zurück, so dass einen der Spaß etwa 0,3% Akku kostet.
Na dann viel Spaß!
P.S.: In der Praxis werden es durch den Luftwiderstand allerdings etwas mehr sein – dafür hat mich sich aber auch fortbewegt.
Wer das selbst ausprobieren und sich hierfür einen Tesla zulegen möchte und 1.500km kostenloses Superchargen dazu, der kann meinen Empfehlungscode verwenden: